Ist dir schon mal aufgefallen, dass das Thema Grenzen setzen in unserem täglichen Miteinander so gut wie nicht vorkommt?
Immer mehr Menschen, mit denen ich mich unterhalte, erzählen mir, dass sie sich überfordert fühlen und die Zahl derer, die wegen Burnout oder anderer Überlastungsprobleme ausfallen, wird stetig größer.
Liegt es daran, dass wir den Eindruck haben, wir dürfen nur Nein sagen, wenn es uns richtig schlecht geht? Weil wir sonst egoistisch sind?
Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass wir ohne das Grenzen setzen nicht weit kommen. Und die Vorteile, die du dadurch hast, dass du deine Grenzen kennst und achtest, ziehen sich durch alle Lebensbereiche:
Kein Zeitmanagement ohne Grenzen setzen
Ein guter Umgang mit deiner Zeit ist dir nicht möglich, wenn du nicht in der Lage bist, Grenzen zu setzen. Denn du kannst die besten Pläne machen und versuchen, optimale Strukturen zu schaffen – wenn du nicht in Lage bist, bei einem „Kannst du mal eben…“ auch mal Nein zu sagen, wenn es nicht passt, wirst du mit deinen Aufgaben nicht fertig.
Das Miteinander genießen
Wenn du dich und deine Grenzen gut kennst und kommunizieren kannst, ist ein viel entspannteres Miteinander möglich. Dazu gehört auch, einen Termin abzusagen, wenn es dir zu viel wird. Ist es dir nicht auch lieber, dass dein Gegenüber mit dir zusammen ist, weil er oder sie das möchte, und nicht aus Pflichtgefühl? Wichtig ist, dass du dabei mit der anderen Person im guten Kontakt bleibst und ihr so viel Begründung gibst, wie es sich für dich richtig anfühlt, ohne dich zu rechtfertigen.
Weniger Streit
Konflikte entstehen oft, weil Menschen aus Angst vor Auseinandersetzungen ihre Bedürfnisse außer Acht lassen und gestresst oder wütend werden. Das fatale ist, dass die dadurch entstehenden Auseinandersetzungen viel heftiger werden, als es bei rechtzeitiger Klarstellung der Fall gewesen wäre, weil die Emotionen höher kochen und schwieriger in Griff zu bekommen sind.
Erholung und Entspannung zahlt sich aus
Je besser du dafür sorgst, dass du dir immer wieder kleine Auszeiten verschaffst, desto produktiver kannst du sein. Leider ist es nach wie vor üblich, die eigenen Grenzen zu ignorieren und sich bis zur Erschöpfung zu verausgaben. Das hat zur Folge, dass es immer schwieriger wird und länger dauert, herunter zu fahren. Dadurch nimmt die Leistungsfähigkeit ab und die Aufgaben brauchen noch länger – ein Teufelskreis.
Mehr Spaß und Lebensfreude
Im guten Kontakt mit dir selbst zu sein bedeutet auch, dass du mehr von den Dingen tust, die dir Spaß machen und das reduzierst, was dir keinen Spaß macht. Damit lädst du deine Batterien auf und hast mehr Energie sowie einen positiven Blick auf dein Leben.
Wenn du dich fragst, wie du besser Grenzen setzen kannst: Es beginnt damit, dass du in dich hineinspürst und dir selbst gut zuhörst. Und dass du das, was du wahrnimmst, ernst nimmst.
Mehr dazu findest du in meinem Blog und in meinem Workshop Grenzen setzen
Oft ist es die Art und Weise, wie wir etwas sagen, die den Unterschied macht. Eine Möglichkeit, achtsam die eigenen Grenzen zu schützen, ist die Gewaltfreie Kommunikation. Bei Birgit Schulz habe ich den Blogartikel Die 10 hilfreichsten Übungen zur Gewaltfreien Kommunikation gefunden. Damit kannst du die Haltung der GfK üben und bekommst ein Gefühl dafür, wie du wertfrei und bedürfnisorientiert kommunizieren kannst.