So schaffst du dir ein tragfähiges persönliches Netzwerk

Soziales Umfeld persönliches Netzwerk

Für deine Gesundheit und deine seelische Widerstandsfähigkeit ist es wichtig, dass du ein persönliches Netzwerk hast, mit Menschen, die für dich da sind und mit denen du zusammen sein kannst. Das zu finden und zu halten kann sich manchmal schwierig gestalten.
Und selbst wenn es in deinem Umfeld Unterstützung gibt, ist doch oft die Hemmung da, sie anzunehmen.
Wir möchten anderen ja nicht zur Last fallen und können auch nicht immer sicher sein, ob das Hilfeangebot wirklich ernst gemeint ist.

Hier sind ein paar Gedanken, wie du dein persönliches Netzwerk erweitern und umsichtig nutzen kannst:

Mach dir klar, wer schon da ist

Wer in einer Krise steckt, kann oft nicht mehr erkennen, wer zur Unterstützung gerufen werden kann. Deshalb ist es wichtig, dass du dir vorher Gedanken machst, wer zu deinem persönlichen Netzwerk gehört. Hast du schon mal aufgezeichnet, welche Menschen du in deinem Umfeld hast?

Das kannst du, indem du deinen Namen in die Mitte schreibst und die Menschen, mit denen du zu tun hast in Kreisen um dich herum gruppierst, die Kreisgröße kann sich nach je nach Nähe und Wichtigkeit unterscheiden.

Wie kannst du dein Netzwerk erweitern?

Wenn du das Gefühl hast, dein persönliches Netzwerk ist nicht tragfähig, ist es gut, es zu erweitern. Je nachdem, wo es hakt, kannst du dich bei Freunden, Kollegen und Bekannten umhören, wo du Fachleute für bestimmte Bereiche findest.

Und wenn du Menschen suchst, mit denen du gerne zusammen bist, kannst du dort schauen, wo ihr gemeinsame Interessen habt – sei es beim Sport, im Theater, beim Stricken oder in einer Gruppe, die sich mit Themen befasst, die du spannend findest.
Und wenn ein direkter Kontakt nicht möglich ist, schau doch mal im Internet nach: Dort gibt es immer mehr Gruppen, die sich zu bestimmten Themen online treffen. Wenn es sich um Gruppen in deiner Nähe handelt, kann sich später daraus auch jenseits des Internets ein schönes Zusammensein entwickeln.

Darfst du um Hilfe bitten?

Ja, auf jeden Fall. Es mag sich verunsichernd anfühlen, zu zeigen, dass man Hilfe braucht. Doch der Nutzen, den du davon hast, sie zulassen zu können, ist immens. Und du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du Hilfe annimmst: Untersuchungen haben ergeben, dass es uns geistig und körperlich guttut, anderen zu helfen.

Energieausgleich statt in der Schuld stehen

Wenn du ein Hilfeangebot nicht annehmen möchtest, weil du denkst, du kannst die Hilfe nicht vergelten, siehe es mal so: irgendwie wird es sich wieder ausgleichen – du bekommst Hilfe und hilfst dafür einer anderen Person, und um fünf Ecken kommt die Hilfe wieder dort an, wo du sie erhalten hast.

Unterstützung ist keine Einbahnstraße

Ein persönliches Netzwerk lebt vom Geben und Nehmen. Schau gut hin, wo du hilfreich sein kannst und verbinde mit der Hilfe keine Erwartungen. Wie oben gesagt, kann es länger dauern, bis sich der Nutzen zeigt, und oft kann man die Verbindung gar nicht sehen. Deshalb ist es besser, wenn du die Unterstützung geben kannst, alleine, weil du es möchtest.

Auch andersherum kann es schwierig sein: wenn du nur geben, aber nichts annehmen willst, ist das ziemlich gemein, denn so enthältst du deinem Gegenüber die Chance vor, sich für deine Hilfe zu revanchieren.

Ist das auch so gemeint?

Manchmal ist man sich nicht sicher, ob ein Hilfeangebot wirklich so gemeint ist oder ob es nur daher gesagt ist.
Wenn du die Hilfe gerne annehmen möchtest, aber unsicher bist, ob es ernst gemeint ist, frag einfach nach. Und wenn die Antwort Ja lautet, vertraue darauf, dass die Person weiß, was sie tut.

Rückhalt in schwierigen Zeiten

Resiliente Menschen profitieren davon, dass sie Menschen in einem sozialen Netzwerk haben, die in herausfordernden Situationen an ihrer Seite stehen. Und dass sie wissen, wen sie fragen können, wenn sie Unterstützung brauchen und dass sie sich erlauben, diese Unterstützung auch anzunehmen.
Und allein schon das Wissen, das diese Menschen für dich da sind, hilft dir, besser mit Schwierigkeiten zurechtzukommen, deine innere Widerstandskraft zu stärken und gelassener auf das zu blicken, was in deinem Leben passiert.

Inspirierende Gedanken über Verbundenheit, und warum Verletzlichkeit dazu gehört, findest im TED-Talk der Sozialpsychologin Brené Brown „Die Macht der Verletzlichkeit“

 

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