
5 praktische Übungen für den Alltag
Mit schwierigen Emotionen klarkommen – für viele hochsensible Menschen eine Herausforderung. Gefühle können sich manchmal überwältigend anfühlen, vielleicht spürst du Freude intensiver als andere – aber auch Traurigkeit, Wut oder Angst können dich schneller und tiefer erfassen. Auch die Frustration, wenn die Reize im Außen zuviel werden, kann dich an deine Grenzen bringen.
Manchmal fühlt es sich an, als würde eine Welle von Emotionen dich überrollen. Diese Tiefe und Feinfühligkeit sind ein großes Geschenk – sie können aber auch herausfordernd sein, vor allem in stressigen Situationen oder im Kontakt mit anderen Menschen.
Die gute Nachricht ist: Du kannst lernen, mit diesen intensiven Gefühlen anders umzugehen. Es geht nicht darum, sie zu unterdrücken oder zu bekämpfen, sondern sie wahrzunehmen, zu regulieren und liebevoll zu begleiten.
In diesem Artikel möchte ich dir fünf einfache und alltagstaugliche Übungen vorstellen, die dir helfen, schwierige Emotionen zu beruhigen. Diese Übungen sind speziell auf die Bedürfnisse hochsensibler Menschen abgestimmt – sanft, achtsam und ohne Druck.
1. Der Schutzmantel – Energetische Abgrenzung
Vielleicht kennst du das: Du bist mit Menschen zusammen und plötzlich fühlst du dich müde, unruhig oder traurig – obwohl es dir vorher gut ging. Hochsensible Menschen nehmen oft unbewusst Gefühle oder Stimmungen von anderen auf. Das kann anstrengend sein.
Diese Übung hilft dir, dich innerlich zu schützen:
Stell dir vor, du legst dir einen weichen Mantel um. Dieser Mantel umhüllt dich liebevoll. Alles, was nicht zu dir gehört, bleibt draußen. Der Mantel kann jede Farbe und jedes Material haben, das sich für dich angenehm anfühlt. Er schützt dich, ohne dich einzuengen. Diese kleine Visualisierung stärkt deine Grenzen – nach außen und nach innen.
2. Das Gefühls-Barometer – Frühzeitig erkennen, wann es zu viel wird
Hochsensible Frauen und Männer spüren oft schon die leisesten Veränderungen in sich selbst. Gleichzeitig ist es manchmal schwer zu merken, wann das eigene Stresslevel zu hoch wird. Das Gefühls-Barometer hilft dir, frühzeitig zu erkennen, wo du stehst.
Stell dir vor, du hast ein inneres Barometer oder eine Skala von 0 bis 10. 0 bedeutet: alles ruhig. 10 heißt: Alarmstufe rot. Frag dich mehrmals am Tag: „Wo bin ich gerade?“ Wenn du bei 7 oder höher bist, mach eine bewusste Pause. Atme tief durch, trink ein Glas Wasser oder geh kurz an die frische Luft. Diese kleine Selbstreflexion hilft dir, deine Grenzen rechtzeitig wahrzunehmen und Überforderung zu vermeiden.
3. Das weiche Kissen – Beruhigung durch Berührung
Viele hochsensible Menschen reagieren stark auf Sinneseindrücke. Berührungen können besonders wohltuend sein.
Such dir ein weiches Kissen, eine Decke oder ein Stofftier, das sich angenehm anfühlt. Halte es in deinen Händen oder leg es auf dein Herz. Atme tief ein und spüre die weiche Oberfläche. Sag dir selbst: „Ich bin geborgen und sicher.“ Diese Übung aktiviert dein parasympathisches Nervensystem – das System, das für Entspannung zuständig ist. Sie kann dir helfen, dich schnell zu beruhigen, wenn Emotionen sehr stark sind.
4. Die stille Minute im Naturbild – Dein innerer Rückzugsort
Die meisten hochsensiblen Frauen und Männer finden in der Natur schnell zur Ruhe. Wenn das gerade nicht möglich ist, hilft eine innere Reise.
Schließe die Augen und stell dir einen Ort in der Natur vor, an dem du dich wohlfühlst. Vielleicht eine Lichtung im Wald, ein See oder ein sonniger Garten. Nimm die Farben, Gerüche und Geräusche wahr. Bleib eine Minute an diesem Ort. Diese kleine Auszeit gibt dir sofort ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe – mitten im Alltag.
5. Mein Raum – Deine Grenze
Hochsensible Menschen empfinden oft, dass andere „zu nah“ sind – emotional oder körperlich. Diese Übung hilft, die eigene Grenze zu spüren und zu wahren.
Stell dir vor, du stehst in einem Kreis. Dieser Kreis gehört nur dir. Er hat genau die Weite, die sich für dich gut anfühlt. Sag dir: „Das ist mein Raum. Ich bestimme, wer oder was hinein darf.“ Diese Visualisierung stärkt deine Selbstwahrnehmung und hilft dir, dich emotional abzugrenzen – ohne dich zu verschließen.
Fazit: Mit schwierigen Emotionen klarkommen – sanfter Umgang hilft
Hochsensibilität bedeutet, tiefer zu fühlen – und das ist eine Stärke. Wenn du lernst, dich selbst gut zu regulieren und für dich zu sorgen, kannst du diese Feinfühligkeit als Kraftquelle nutzen. Diese fünf Übungen sind einfache, liebevolle Wege, um schwierige Emotionen zu begleiten und zu beruhigen. Sie helfen dir, im Kontakt mit dir selbst zu bleiben und dich sicher zu fühlen. Mehr Infos dazu, wie du deine Emotionen regulieren kannst, findest du hier bei hellobetter.de
Wenn du spürst, dass du Unterstützung auf diesem Weg möchtest, melde dich gerne bei mir. In meinen Coachings und Resilienz-Trainings begleite ich hochsensible Menschen dabei, sich selbst besser zu verstehen und ihren eigenen Weg zu finden – achtsam, kraftvoll und selbstfürsorglich. Außerdem kannst du unter Termine schauen, was ich als nächstes für Workshops anbiete.