8 Tipps um Aufschieberitis gelassen zu begegnen

Aufschieberitis

Während ich hier am Schreibtisch sitze und über meinem Blogbeitrag grübele, fällt mir auf, was plötzlich alles meine Aufmerksamkeit einfängt: „Oh, die Blumen wollte ich noch gießen…, ach, Wäsche waschen war noch dran…“ bis hin zu „Fenster putzen könnte ich doch auch noch!“

Kennst du das? Dieses Verhalten wird prokrastinieren oder Aufschieberitis genannt und hat einen ziemlich schlechten Ruf. Auf der einen Seite ist das nachvollziehbar, denn es hält mich ja davon ab, das zu tun, was ich mir vorgenommen habe. Auf der anderen Seite zeigt es mir aber auch, dass ich momentan noch nicht bereit für diese Aufgabe bin.

Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass es mir gar nichts bringt, wenn ich mich zu einem Tun zwinge (Folge: Kopf leer…), habe ich ein paar Strategien entwickelt, die mir helfen, dem Prokrastinieren gelassener zu begegnen.

Hier sind meine 8 Tipps zum entspannteren Umgang mit der Aufschieberitis:

Dem Impuls nachgeben

Oft hilft es mir, erst einmal das zu tun, was mir in den Sinn kommt. Danach kann ich mich besser auf meine eigentliche Aufgabe konzentrieren. 

Immer wieder prüfen, ob es jetzt geht

Wenn die eine Ausweichtätigkeit noch nicht reicht, mache ich mit dem weiter, was mir in den Sinn kommt. Sobald ich damit fertig bin, gehe ich in mich und spüre nach, ob ich bereit bin, mich an meine eigentliche Aufgabe zu setzen.

Aufgaben abspecken oder unterteilen

Manchmal ist das, was ich mir vorgenommen habe, schlicht zu viel. Dann hilft es mir, wenn ich die Aufgabe in kleinere Arbeitspakete unterteile oder Teile, die nicht so wichtig sind, weglasse.

Was hat das mit mir zu tun

Vielleicht hast du zu wenig Bezug zu deiner zu erledigenden Aufgabe. Das macht sie weniger reizvoll und nimmt Motivation, sie zu erledigen. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und überlege dir, was du davon hast, wenn du diese Aufgabe erledigt hast. Wie trägt die Erledigung dazu bei, dein Leben besser zu machen?

Den eigenen Rhythmus erkennen

Bist du dir bewusst, wie du tickst? Manche Menschen laufen erst zu Hochform auf, wenn sie am Abend vor einem Abgabetermin loslegen. Vorher läuft nichts.
Wenn du mitbekommst, wann du am wirkungsvollsten bist, kannst du deine Planung darauf ausrichten.

Helfer suchen

Es kann dich weiterbringen, dir ein Netzwerk von Menschen zu suchen, die dich bei der Bewältigung der Aufgabe unterstützen. Ihr könnt euch austauschen und so Ideen finden. Oder, wenn es etwas ist, was gemeinsam bearbeitet werden kann, können deine Helferinnen und Helfer dir beim Erledigen der Aufgabe helfen.

Was brauche ich, damit ich loslegen/weitermachen kann?

Manchmal hilft es, sich kurz hinzusetzen und wahrzunehmen, was noch fehlt, damit die Aufgabe gut von der Hand geht. So kann Musik, eine Tasse Tee oder ein Stück Schokolade die Motivation deutlich heben.

Aussicht auf eine Belohnung

Du kannst dir selbst versprechen, dass du dir, wenn du den Teil deines Vorhabens, den du heute beendet haben möchtest, geschafft hast, etwas Schönes gönnst. Das verbindet dein Vorhaben gleich mit zwei Zielen: die Erledigung dessen, was gemacht werden muss, und dem Genuss der Selbstfürsorge in Form der Belohnung.

Solltest du feststellen, dass du die Aufgabe immer und immer wieder verschiebst, hast du zwei Möglichkeiten: entweder, du zwingst dich dazu, sie zu machen. Oder du klärst mit dir selbst, ob du es sein lässt. Denn Aufschieberitis kann auch ein Hinweis darauf sein, dass du dir etwas vorgenommen hast, was du nicht tun willst oder kannst.

Ein schönes Buch dazu haben Kathrin Passig und Sascha Lobo geschrieben: Dinge geregelt kriegen…ohne einen Funken Selbstdisziplin
Unter anderem stellen sie darin fest, dass Prokrastinieren schon große Werke hervorgebracht hat, die nur entstanden sind, weil etwas anderes aufgeschoben wurde.
(Werbung ohne Auftrag / Verlinkung)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Gabriele Herrmann

    Danke, liebe Sabine,
    ab jetzt sofort wird mir meine Aufschieberitis symphatisch.Da ich eine Woche täglich unter den Symptomen litt (Vorbereitung auf einen längeren Besuch) war ich sauer auf mich. In zwei nächtlichen Arbeitsanfällen habe ich dann alles gechafft.
    Wir hatten dann drei wunderschöne Tage und ich gönne mir heute einen richtig faulen Tag ( Selbstfürsorge)

    1. Liebe Gabriele,
      wie bei so vielen Situationen finde ich auch hier die Nachsicht mit sich selbst wichtig. Und meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich, wenn es wichtig für mich ist, die Aufgabe auch schaffen werde. So war es ja auch bei dir.
      Das im Kopf zu haben nimmt bei mir eine ganze Ecke Druck raus.
      Gönn dir gerne auch noch mehr Selbstfürsorge-Tage,
      ganz herzliche Grüße
      Sabine

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